DIY im Verbund

Der Verbund Offene Werkstätten bietet Freiraum zum Selbermachen (Foto: Offene Werkstätten)

Der Verbund Offene Werkstätten bietet Freiraum zum Selbermachen (Foto: Offene Werkstätten)

In den Offenen Werkstätten kann jeder neue Möglichkeiten ausschöpfen, Wissen teilen und eigene Ideen verwirklichen.

Do It Yourself“ – die geläufige Deutsche Übersetzung dafür ist „Mach es selbst“. Passender erscheint mir aber hier die ebenso gut funktionierende Übersetzung „Macht es selbst“ (im Plural), denn im Verbund Offener Werkstätten ist nicht nur der Einzelne zum Selbermachen aufgerufen und eingeladen, sondern jeder und gerne auch alle zusammen.

Der Verbund ist ein Zusammenschluss von Projekten und Initiativen, die bundesweit Offene Werkstätten für Handwerk, Kunst, Reparatur, Recycling und andere Aktivitäten betreiben. Gefördert wird das Ganze von der Stiftungsgemeinschaft „anstiftung & ertomis“.

Viel Raum für eigene Ideen (Foto: Offene Werkstätten)

Viel Raum für eigene Ideen (Foto: Offene Werkstätten)

Das Grundprinzip in den Offenen Werkstätten lautet: „Alles wird geteilt!“ – Nicht nur Materialien, Werkzeuge und Räume, sondern auch Wissen. Neu-Mitglieder erhalten für ihr Projekt zu Beginn Paten, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch darüber hinaus ist der Austausch mit anderen DIY-lern ausdrücklich erwünscht. Und da Offene Werkstätten allen zur Verfügung stehen sollen, die handwerklich oder künstlerisch aktiv sein wollen –  also Jungen wie Alten, Frauen und Männern, Laien und (Halb-) Profis, Künstlern und Bastlern – wird deutlich, dass „Do it yourself“ hier wieder einmal das Potential hat, Generation und Kulturen zu verbinden.

Beim „Ding des Monats“ werden regelmäßig Projekte aus den teilnehmenden Einrichtungen vorgestellt. Und der Clou an der Sache: Die mitgelieferte Anleitung macht das Ganze auch zum heimtauglichen DIY-Projekt.  Im Juni etwa bescherte uns die Offene Werkstatt in Berlin-Neukölln die Anleitung zum Bau eines DIY-Siebdruck-Geräts. Wenn von Neukölln die Rede ist, dann mag das bei manchen zunächst Assoziationen mit einem sozialen Brennpunkt wecken. Die SDW-Neukölln zeigt, dass es auch anders geht: Vorbeikommen und selber Kunst machen nach dem Vorbild des wahrscheinlich berühmtesten Siebdruckers Andy Warhol. Und es wird nicht nur auf Leinwand gedruckt, sondern auch auf Textilien; mit selbstgestalteten Schablonen wird jedes T-Shirt ein Unikat. Wer das Ganze lieber daheim am eigenen Siebdrucker machen will, kann mit der bereitgestellten Bauanleitung und Materialkosten von gerade einmal 30 Euro zum Pop-Art-Künstler werden.

DIY T-Shirt-Design (Foto: http://stencilscreenprint.wordpress.com)

DIY T-Shirt-Design (Foto: http://stencilscreenprint.wordpress.com)

Sechs Werkstätten im Verbund waren im Mai auch auf der Hamburger Nachhaltigkeitsmesse „GoodGoods“ und präsentierten eine temporäre DIY-Kreativ-Werkstatt-Landschaft zum Mitmachen. Töpfern, Schablonen-Siebdruck, tischlern an der Hobelbank, nähen, Lampen bauen, im FabLab Objekte am Rechner entwerfen und an 3D-Druckern ausdrucken oder diverse Materialien mit dem Lasercutter bearbeiten, Schmuck herstellen, malen, zeichnen, basteln, experimentieren – „DIY at its best“, würde ich sagen.

Auf der Hamburger DIY-Messe (Foto: Offene Werkstätten)

Auf der Hamburger DIY-Messe (Foto: Offene Werkstätten)

Wer Mitglied im Verbund werden und die Angebote nutzen möchte, findet teilnehmende Offene Werkstätten von Hamburg bis München. Die Homepage hilft auch bei der Suche DIY-Themen und Werkstätten in der Nähe.

Über corinna kern

Corinna Kern war von Oktober 2010 bis Oktober 2011 als kuratorische Assistenz an der DIY-Ausstellung tätig.
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Eine Antwort auf DIY im Verbund

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