Die Recherchekarawane

Sammlungsrecherche

Sammlungsrecherche (Foto: Nowak)

Die Sammlung des Museums für Kommunikation befindet sich unweit von Frankfurt. Dort eröffnet sich eine wahre Schatzkammer mit über 300.000 Objekten, die auch für unsere Ausstellung zum Thema „Do It Yourself“ einiges zu bieten hat. So machten Tine Nowak, Verena Kuni und ich uns – nebst allen Projektassistentinnen – letzte Woche auf den Weg nach Heusenstamm.

Im Radiolabyrinth

Im Radiolabyrinth (Foto: Hornung)

Unser erster Weg führte gemeinsam mit dem Referent für Mediengeschichte in das Magazin, das Radios und Fernsehen aller Art und historischer Herkunft beherbergt. Hier wurden wir recht schnell fündig und haben in den labyrinthartigen Gängen einige besonders schöne Geräte der Radio- und Funkamateure der 20er bis 40er Jahre gefunden. Es sind auch ganz besondere Highlights dabei, beispielsweise kleine Detektorenempfänger, die in einer Nußschale oder Tabakdose untergebracht und somit 100% „selfmade“sind. Wie die jedoch tatsächlich aussehen, soll erst einmal kein Bild verraten – dazu muss man in die Ausstellung kommen.

Neben den Geräten der „Wellen fangenden“ Medienamateuren aus dem Funk- und Radiobereich interessierten wir uns außerdem auch für die produzierenden: Wir haben 16mm-Kameras und Aufnahmegeräte ausgegraben, mit denen im Hobbybereich selbst Filme gedreht und Tonaufnahmen gemacht wurden.

Reiche Objektauswahl

Reiche Objektauswahl (Foto: Nowak)

Trotz des Enthusiasmus, der uns allesamt in Gegenwart der Objekte ergriffen hat, weil sich ganz langsam die Ausstellung mit Exponaten füllt, mussten wir uns jedoch auch der Dokumentation in bildlicher und schriftlicher Form widmen. Spätestens an dieser Stelle hat essich  ausgezahlt, dass wir als große Gruppe mit insgesamt sechs Damen zur Sammlungsrecherche gefahren waren.

Dokumentation der Funde

Dokumentation der Funde

Die Sammlung bietet neben selbstgebauten Radioempfängern, redesignten Telefonen sowie Funk- und Tonbandgeräten, mit denen Amateure ihre Medienerzeignisse hergestellt und/oder versendet haben, zudem eine Menge (Kommunikations-)Spielzeug. Da in der DIY-Ausstellung auch Baukästen und Anleitungen gezeigt werden sollen, die thematisieren, wie man sich als Laie spielerisch Wissen aneignen kann, wurden wir auch hier fündig: Technik-Baukästen in Hülle und Fülle – das Spiel für den Morseamateur, der „Radiomann“ von Kosmos aus den 60er Jahren oder der Baukasten für ein Detektor-Radio aus den 90ern.

Reiche Ausbeute an Technik-Baukästen

Reiche Ausbeute an Technik-Baukästen (Foto: Nowak)

Unsere letzte Station war das Zeitschriftenarchiv, in dem wir historische Zeitschriften von und für Radio- und Fotoamateure gefunden haben.

Bei der Arbeit im Zeitschriftenarchiv

Bei der Arbeit im Zeitschriftenarchiv (Foto: Nowak)

Es war ein erfolgreicher Tag in Heusenstamm dank aller Beteiligten aus dem DIY-Team und den HelferInnen vor Ort. Wieder ist ein Schritt getan, und nach vielen inhaltlichen Diskussionen über die Ausstellungsstruktur haben endlich einige der Ideen Gestalt angenommen haben. Sicher war dies nicht der letzte Aufenthalt in der Sammlunng, aber da es auch ein schöner Tag war, freuen wir uns schon jetzt auf das nächste Mal!

Übrigens in der Sammlung kann man auch online recherchieren, auch wenn längst noch nicht alle Objekte  in der Datenbank aufgenommen sind: MSPT Online-Datenbank

Über annabelle hornung

Annabelle Hornung ist eine der drei Kuratorinnen der DIY-Ausstellung, sie war von 2009-2012 am Museum für Kommunikation Frankfurt angestellt. Sie ist nun als Veranstaltungsmanagerin der Goethe Universität Frankfurt tätig.
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Eine Antwort auf Die Recherchekarawane

  1. […] über die Monate weiter ausarbeitet und füllt. Irgendwie gab es also immer etwas anderes zu tun: mit in die Sammlung nach Heusenstamm fahren um Objekte zu sichten, Museumsdatenbanken durchwühlen und natürlich auch mal langweiligere Dinge wie Exceldateien […]