(K)eine Anleitung zum Abbau einer Ausstellung

Abbau 1b
Bye bye Berlin – hallo Dortmund

Nach fast einem halben Jahr in der Hauptstadt des „Do It Yourself“ verlässt unsere Ausstellung das Museum für Kommunikation Berlin und zieht weiter. Die Ausstellung ist in Berlin ebenso erfolgreich wie in Frankfurt gelaufen: Neben den vielen wunderbaren selbstgebastelten Objekten, beispielsweise aus den Workshops des Wissenschaftsladens Postdam oder von Trial&Error, kann die Ausstellung auch auf zahlreiche Beiträge in Zeitung und Radio zurück blicken.
Jetzt geht es also nach Dortmund in die DASA, in der die Ausstellung dann ab dem 29. September 2012 bis ins Frühjar 2013 für die Selbermacher_innen des Ruhgebiets zu sehen sein wird. Bevor es aber zu einer rauschenden Eröffnungsfeier in einer neuen Ausstellungsstation kommen kann, mussten vorher jedoch einige Dinge erledigt werden. Aus diesem Grund reiste das DIY-Team (bestehend aus Maya Grossmann, Laura Schröder und mir) nach Berlin und verbrachte drei Abbautage mit frühem Aufstehen im Museum für Kommunikation Berlin. Doch weil wir natürlich nicht alles alleine machen konnten, waren noch einige andere fleißige Helfer_innen des Museums dabei.

Nun aber Schritt für Schritt – zwar gibt es keine Anleitung für einen Abbau, dennoch müssen oft dieselben Schritte beachtet werden:

Abbau 2

Foto: Maya Grossmann

Schritt 1: Vorbereitungen im Museum in Frankfurt

Bereits Wochen vorher haben wir noch im MfK Frankfurt den Abbau vorbereitet: Alle Exponate wurden noch einmal überprüft, ob sie direkt in die nächste Ausstellungsstation weiter wandern dürfen oder zu den Leihgeber_innen zurückkehren müssen. Nachdem alle Listen überprüft, für die rückzuführenden Exponate Transporte organisiert wurden, fuhren wir mit drei Ordnern voller Listen, der Kamera für die Dokumentation und guter Laune nach Berlin.

 

Abbau 7

Foto: Maya Grossmann

Schritt 2: Medienübergabe

Kaum in Berlin angekommen waren wir montags bereits um halb neun in der Ausstellung, um die Lage zu überblicken und das weitere Vorgehen zu planen. Zuerst hatten die Medientechniker aus unserem Haus und der DASA eine Übergabe, so dass auch am neuen Ausstellungsort alle visuellen und akustischen Beiträge für die Besucher_innen laufen. Dann wurden alle Medien, Player, Lautsprecher usw. ausgebaut und reisefertig verpackt.

 

Abbau 8

Foto: Maya Grossmann

Schritt 3: Vitrinen öffnen und Exponate vorbereiten

Nachdem die Medien übergeben wurden, hat das DIY-Team zusammen mit der Ausstellunsgtechnik alle Vitrinen geöffent und die bereits vorhandenen Verpackungen für die Exponate bereit gestellt. Diese wurden danach für den Transport mit Beschriftungen der zukünftigen Ausstellungsbereiche versehen und schon an die richtigen Orte vor die Vitrinen platziert.

 

Abbau 4

Foto: Annabelle Hornung

Schritt 4: Exponate ausbringen und einpacken

Während am zweiten Abbautag die Exponate unter unserer Aufsicht von zwei fleißigen Kunstpackern der Firma Schenker Ausstellungsbereich nach Ausstellungsbereich verpackt wurden, haben wir zudem noch das komplette Zubehör des TüfterLabs eingepackt. So haben die Dortmunder auch schon einen Grundstock an Bastelmaterial und es kann dort auch direkt mit dem Selbermachen losgehen!

 

Abbau 6

Foto: Laura Schröder

Schritt 5: Übergabe Möbel und neue Gestaltung

Da nicht jeder Ausstellungsraum gleich groß ist, musste vor Ort noch einmal der Aufbau in der nächsten Station besprochen werden. Gemeinsam mit Vertretern der DASA und der bauausführenden Firma Entedimension, die die Ausstellunsgmöbel in Berlin ab- und in Dortmund wieder aufbaut, wurde bei einem Durchgang Neuerungen in der Gestaltung besprochen. Es ist ein Glück, dass die DIY-Ausstellung vom Ausstellungskontor telari so modular gestaltet wurde, so dass sich für die Adaption in Dortmund kaum Schwierigkeiten ergeben.

 

Abbau 9

Foto: Annabelle Hornung

Schritt 6: Exponate gehen auf große Fahrt

Nachdem alle Exponate, die weiter wandern, erst in Seidenpapier und Lupo-Folie, danach in Kisten und Kartons verpackt wurden, wurden sie auf Paletten gestapelt. Damit auch beim Transport alles sicher und nicht wackelig verstaut bleibt, werden die Kartontürme mit Folie noch einmal sicher und fest eingestretcht. Die Exponate, die dagegen wieder in ihre jeweiligen Museen zurückkehren, wurden von unserer Restauratorin noch einmal begutachtet, dann in Klimakisten verpackt und zum Schluß sicher mit oder ohne Kurier in ihr jeweiliges Zuhause zurück gebracht.

 

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Foto: Annabelle Hornung

Schritt 7: Möbel werden verpackt und verreisen

Am dritten Tag unseres Aufenthalts war der Ausstellungsraum beinahe schon zu zur Hälfte leer. Die Jungs, die für den Abbau verantwortlich waren, haben bereits am ersten Tag sehr schnell gearbeitet und sollten nach fünf Tagen fertig sein. Dies bedeutete im Einzelnen: Abbau der Elektrik, Abbau der Kistenwände und Palettensockel, aus denen die Ausstellung besteht, verpacken des Mobiliars auf Paletten, verladen des Mobiliars in einen 40 Tonner und diverse Fahrten von Berlin nach Dortmund.

 

Schritt 8: Aufbau in Dortmund

Die Exponate und die Ausstellungsmöbel sind bereits wohlbehalten bei der DASA angekommen Was das DIY-Team in Dortmund erwartet, wird man hier im Blog nächste Woche lesen können, Ein Vorgeschmack auf das Rahmenprogramm der DIY-Ausstellung findet sich unter Termine.

Auf jeden Fall heißt es nun: DIY in der DASA, DIY in Dortmund!!

 

Und noch ein paar Abbau-Impressionen am Ende

Abbau 11

Foto: Maya Grossmann

Foto: Laura Schröder

Abbau 14

Foto: Maya Grossmann

Über annabelle hornung

Annabelle Hornung ist eine der drei Kuratorinnen der DIY-Ausstellung, sie war von 2009-2012 am Museum für Kommunikation Frankfurt angestellt. Sie ist nun als Veranstaltungsmanagerin der Goethe Universität Frankfurt tätig.
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