Der Ausstellungskatalog vom Ventil Verlag

DIY-Katalog Ventil Verlag

Der DIY-Katalog vom Ventil Verlag. Foto: fgb

Es war schon April, als beim Mainzer Ventil Verlag das Telefon klingelte: Der Ausstellungskatalog „Do It Yourself“ sollte ins Verlagsprogramm. Das bedeutete vier kurze Monate, um bis August einen anspruchsvollen Ausstellungskatalog zu gestalten, zu produzieren, zu promoten und zu vertreiben. Die Verleger holten tief Luft – und legten sofort los.


„Die Ansprüche an Ausführung und Exklusivität seitens des Museums waren hoch und – dem Thema ‚Do It Yourself‘ entsprechend – besonders kreativ!“, erzählt Jens Neumann vom Ventil Verlag. „Ein umfangreiches Werk mit viel Bildmaterial“. Kein Wunder, sollte es doch ein Buch über die Kulturgeschichte des „Do It Yourself“ werden, das zum Lesen, Nachdenken und Selbsttätigwerden aufruft.

Die Gestaltung übernahm die Maksimovic & Partners Agentur für Werbung und Design GmbH aus Saarbrücken, der Ventil Verlag übersetzte die Gestaltung dann in die Buchproduktionsrealität. Und hier kamen die Freiburger Grafischen Betriebe ins Spiel. „Mit der fgb haben wir einen Partner für alle möglichen und fast alle unmöglichen Ansprüche gefunden“, betont Neumann. „Die Herausforderungen an die Herstellung waren tatsächlich außergewöhnlich“, bestätigt Andrea Bennada vom fgb-Innendienst. Dabei sei die Broschur selbst nicht das Außergewöhnliche gewesen. Eher schon, dass eine Teilauflage von 2.000 Exemplaren – die sogenannte Museumsauflage – einen Schutzumschlag aus PVC mit Motivstanzung auf Vorder- und Rückseite erhalten sollte. Und dass die Gestalter vorsahen, Sprühschablonen mit fünf verschiedenen Stanzmotiven als Beilage mit einzuschweißen. „Kein Problem, dachten wir“, erinnert sich Bennada. „Die Stanzungen und Sprühschablonen wollten wir mit Hart-PVC 200y mit konventioneller Bandstahlstanzung machen“. Doch als die Motive für die Stanzungen fünf Wochen vor dem Ausliefertermin feststanden, wurde dem angefragten Stanzunternehmen klar: Schriften und Bildmotive mit so feinen Kurven sind mit konventioneller Stanzung nicht zu bewerkstelligen. Einen kompetenten Partner, der ein Verfahren mit Laserschneidern anbieten kann, fand die fbg in der Firma Bome Papierveredelung. Nun lässt sich Hart- PVC nicht laserschneiden. Also machten die Holzgerlinger Firma einen Test mit Polypropylen: Das aber schmolz unter der Wärmeeinwirkung. Und die Uhr lief: Noch vier Wochen bis Auslieferungstermin, und ein ganz neues Gestaltungskonzept musste her.

Als praktikable Lösung, die auch den Kostenrahmen nicht sprengt, schlug die fgb Verlag und Agentur einen 350 Gramm starken holzfreien Chromokarton vor. Die anfängliche Enttäuschung über den Abschied vom Kunststoff verflog rasch. Sehr edel fanden sie das Muster. Und als sie dann noch hörten, dass Schutzumschlag und Schablonen beliebig beidseitig bedruckt werden können und dadurch harmonisch zum Gesamtkonzept der Museumsausstellung in Orange RAL 2000 passten, waren sie vollends überzeugt. Pünktlich zur Ausstellungseröffnung war die Museumsauflage fertig.

Übernahme aus dem „Best Practice Report“ des Newsletters der Freiburger Grafischen Betriebe. Autor: Gerd Kalkbrenner.

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3 Antworten auf Der Ausstellungskatalog vom Ventil Verlag

  1. […] Wir haben für euch einige wenige Exemplarer, der eigenlich nur im Rahmen Ausstellung erhältlichen gesonderten Auflage mit gestanzem Cover und weiteren Sprühschablonen vorrätig. Bilder des Kataloges und der Schablonen findet Ihr auf der der Homepage des “Museums für Kommunikation in Frankfurt“. […]

  2. Sabine Metzger sagt:

    Hallo!
    Ich bräuchte den Katalog für eine Prüfung in europäischer Ethnologie an der Uni. Deswegen wollte ich fragen, wie und wo der Katalog erhältlich ist außerhalb des Museums.
    Viele Grüße,
    Sabine Metzger

  3. Tine Nowak sagt:

    Man kann den Katalog direkt beim Ventil-Verlag bestellen: http://www.ventil-verlag.de
    Zudem ist er über jedes Buchgeschäft bestellbar oder über die großen Online-Buchhhändler.