Der Tüftler, der Heimwerker, der Bastler oder doch der Pragmatiker? Bei einem interaktiven Test im Eingangsbereich der Ausstellung kann der Besucher zunächst herausfinden, welcher DIY-Typ er ist. Inhalte des Introbereichs sind: DIY-Skulptur und DIY-Typentest. In fünf weiteren Bereichen wird die Vielfalt des Selbermachens in Geschichte und Gegenwart vorgestellt.
Bereich 1: Hobby
In diesem Bereich werden bekannte Do It Yourself-Praktiken thematisiert, die der Besucher aus seiner Freizeit kennt. Zudem wird hier die Geschichte des Steckenpferds erläutert, die sich von dem englischen Wort „hobby horse“ ableitet und so viel wie Lieblingsbeschäftigung bedeutet. Ein selbstgebautes Puppenhaus, Videos mit Pannen beim heimischen Handwerken oder kuriose Geschichten zum Akkuschrauber laden zum Austausch über eigene Erfahrungen ein. Das klassische Heimwerken nimmt in Deutschland um 1960 seinen Anfang.
Inhalte: Selbermach-Typen + Heimwerkerhaus + Akkuschrauber + Werkzeugwand + Heimwerkervideos + Steckenpferde
Bereich 2: Arbeit
DIY beschränkt sich keineswegs nur auf die kreative Freizeitbeschäftigung, sondern hat als Wirtschaftsfaktor zunehmende Bedeutung. Das Prinzip des (mit-)arbeitenden Kunden, der etwa Transport und Montage selbst übernimmt, erfreut sich nicht nur bei der Erstellung von Produkten großer Beliebtheit, sondern auch im Dienstleistungsbereich. Das Umfunktionieren von bereits Vorhandenem war in der Nachkriegszeit und später in der DDR eine notwendige Praxis der Improvisation. Heute erlebt die gleiche Tätigkeit in Form von Redesign ein kreatives Revival. Im Internet können Mikroproduzenten ihre Do It Yourself-Waren – ob Mode, Möbel, Schmuck oder Spielzeug – präsentieren und verkaufen, das heißt im Erwerbsleben bieten sich hier neue Nischen durch die Arbeit Marke Eigenbau.
Inhalte: Handarbeit + Konversionsobjekte + Reparieren + Upcycling + Prosumer + Geschichte der Selbstbedienung + Mass Customization + Arbeit Marke Eigenbau + Coworking + Mikroproduzenten
Bereich 3: Medien
Die Verbreitung eigener Medienproduktionen hat mit dem Internet eine neue Dimension erreicht: Jeder kann seine Nachrichten an die Welt richten und selbst zum Sender werden. Das Do It Yourself-Prinzip im Web 2.0 hat weitreichende Wurzeln. Knipser, Filmamateure und Radiobastler erzählen seit zwei Jahrhunderten Geschichte und gelten heute mitunter als stilprägende Pioniere.
Inhalte: Fotoamateure + Brieftaubenfotografie + Knipser an der Front + Computeramateure + Alltair 8800 + Hardwarebasteln + Softwarebasteln + + Film- und Videoamateure + Radiobastler + Radioclubs + Amateurfunk + Piratensender
Bereich 4: Gegenkulturen
Die Forderung nach Selbstbestimmung und Autonomie gehört zur Geschichte der Alternativ-, Sub- und Gegenkulturen. Was einst das klassische Flugblatt als politscher Protest war, wird heute digital via Facebook, Blogs oder Twitter fortgeführt. Selbstmachen als Selbstermächtigung – viele Protestformen kombinieren politische und kreative Strategien effektvoll und oft mit Humor. Do It Yourself wird auch in der Hippie-, Punk,- und später in den 1990er Jahren in der Riot Girl-Bewegung in selbstgemachten Kulturprodukten sichtbar.
Inhalte: Kreativer Protest + Edelweisspiraten + Mediale Proteste + Punk + Fanzines + Riot Girls + Ladyfeste + Radical Crafting + Chicks on Speed E-Shoe+ Guerilla Knitting + Urban Gardening + Guerilla Gardening + Protest-Buttons
Bereich 5: Wissen
Der Streit um Wissenshoheiten ist alt : Wer besitzt Informationen, definiert die Wertigkeit und darf sie verbreiten? Durch Interaktion im Internet – beispielsweise in dem gemeinschaftlichen Online-Lexikon Wikipedia – entstehen heute neue Formen von Informations- und Wissensmanagement. Seit dem 19. Jahrhundert ermutigen Experimentierbücher dazu, sich Theorien in Versuchen praktisch anzueignen. Amateure können durch ihre unkonventionelle Denkweise aber auch den Weg für neue Erfindungen bereiten.
Inhalte: Laie + Dilettant + Amateur + Encyclopédie + Wikipedia + Open Source Ecology + Laienerfinder + Anleitungsbücher + Technikbaukästen
TüftlerLab
Das TüftlerLab vereint Ausstellung, Werkstatt und Experimentierraum, es steht während der gesamten Öffnungszeiten allen Besuchern offen. Hier können Objekte bestaunt, Baukästen nachgebaut und eigene Do It Yourself-Ideen verwirklicht werden. Im TüftlerLab gibt es Papier, Kleber, Stifte und andere Materialien. Hier können zum Beispiel Buttons, Led-Magnete, kleine elektronische Metallhüpfer an einem Automaten zum Selbermachen gezogen werden. Zudem finden regelmässig Workshops mit Berliner Selbermachern statt.
Inhalte: DIY-Kit-Automat + Technikbasteleien + Technikbaukästen + Makerbot + Buttonmaschine + BristleBots + DIY-Kunst + Polaroidwürfel + DIY-Schmökerecke
Ausstellungslaufzeit
Museum für Kommunikation Berlin: 30. März bis 2. September 2012
– Preise und Öffnungszeiten
– Pressekontakt
Archiv: Museum für Kommunikation Frankfurt: 25. August 2011 bis 26. Februar 2012
Sponsoring
HORNBACH
Förderung durch
AsKi e.V. (Aufbereitung von Sammlungsgut für eine Medienstation zu Fotoamateuren), DHL Paket (Kreativwettbewerb für Jugendliche) und FAZIT-Stiftung (Schülermaterialien), zudem Georg und Franziska Speyerische Hochschulstiftung (Ausstellungskatalog). Workshops im Berliner TüftlerLab erfolgen in Kooperation mit dem Verbund Offener Werkstätten.
Medienpartner
MISSY MAGAZINE
hi Tine,
danke für die Einladung. Die Ausstellung ist sehr cool! Wann kommen die Fotos von der Vernissage?
Freut mich. Schön, dass Du da warst. Die Fotos kommen heute oder morgen. Hattest Du schon dieses bei Twitter gesehen? http://twitter.com/#!/AB_Hornung/status/185416175080050688/photo/1
Ich beschäftige mich auch viel mit DIY und poste in meinem Blog selbst gezeichnete/gemalte Anleitungen und würde sooo gerne zu der Ausstellung kommen! NAaja, wenn ich im Sommer in Berlin bin, dann klappts vll doch…
Da ist ja noch ein bisschen Zeit hin. Außerdem öffnet sich das Zeitfenster nach hinten: wenn jetzt nichts unerwartetes dazwischen kommt, geht die Ausstellung auch noch in eine dritte Stadt.
[…] kann sich in der Ausstellung “Do It Yourself” dazu schlau machen. Noch steht sie im Museum für Kommunikation Berlin, ab 29. September bis 28. April ist sie dann in der DASA in […]
[…] -Museum für Kommunikation Berlin: 25. August 2011 bis 26. Februar 2012 -Museum für Kommunikation Frankfurt: 25. August 2011 bis 26. Februar 2012 Share and […]
[…] Berlin dann Eröffnung der zweiten Ausstellungsstation. Bis Anfang September blieb die Schau in Berlin, worauf der nächste Ortswechsel folgte: diesmal ging es nach Dortmund. Die Deutsche […]